#heiways - Reisetipps für den genüsslichen Urlaub
Die Corona-Pandemie führt zu einem Umdenken bei den Reiseplänen. Statt überlaufener Reiseziele sind nun ruhige Orte angesagt, wo man den Urlaub mit Abstand genießen kann. Abseits der gängigen Routen gibt es herrliche Regionen zu entdecken, die man sonst noch nicht auf dem Zettel hatte. In meiner Serie #heiways im GlasTEXTuren-Blog gibt es viele Tipps, wo Ihr Natur, Kultur und lokale Spezialitäten genießen könnt.
Teil 1 der Serie #heiways:
Wasser, Wandern und Kultur: das Thüringer Meer
Teil 2 der Serie #heiways:
Schiffe, Rum und Meer: An der Flensburger Förde
Teil 3 der Serie #heiways:
Kunst und Wald: Der Glasbläserort Frauenau
Teil 4 der Serie #heiways:
Dänische KulTour zwischen Esbjerg und Herning
Teil 5 der Serie #heiways:
Wikinger und Hochkultur: Schleswig an der Schlei
Teil 6 der Serie #heiways:
Making of ... Dänemark Nordseeküste
Die Corona-Pandemie hat vieles durcheinander gewirbelt. Damit auch das gedruckte Buch auf der Höhe der Zeit bleibt, erscheint mein Reiseführer Dänemark Nordseeküste (Michael Müller Verlag) im Februar 2021 in aktualisierter Neuauflage.
Wie so ein Reiseführer entsteht, das möchte ich Euch hier erzählen.
Der Beruf Reisejournalist - das klingt nach Freiheit und Abenteuer! Leider stimmt das nur zum Teil. Um aus einer Idee ein Buch zu machen, ist man zwar viel unterwegs, die meiste Zeit verbringt man aber doch am Schreibtisch. Man tippt E-Mails, man plant Recherchereisen, man schreibt Gliederungen oder Excel-Tabellen. Trotzdem ist es für mich der schönste Beruf auf der Welt.
Wie macht man aus allen wichtigen Infos einen lesenswerten Text? Was waren unterwegs die tollsten Erlebnisse? Warum ausgerechnet
Dänemark? Diese und weitere Fragen will ich gerne in diesem "Making of" beantworten.
Die Idee: Mit viel Meeressehnsucht im Gespäck zog es mich und meinen Mann nach Flensburg. Bald stellten wir fest, wie dänisch unser neues Zuhause doch ist. Das nordische Lebensgefühl hat uns gepackt, nicht selten fahren wir einfach mal so über die Grenze nach Dänemark zum Spazierengehen am "Flensborg Fjord" (so nennen die dänischen Nachbarn die Flensburger Förde). Kurzerhand schlug ich meinem Verlag vor, einen Dänemark-Reiseführer zu machen. Das Reisegebiet dänische Nordseeküste passte gut ins Programm des Michael Müller Verlags, und so ging die Reise für mich los.
Strand ohne Ende: Weißer Sand, blaues Meer und Ferienhäuser, das ist nur die eine Seite der 500 km langen dänischen Nordseeküste. Doch das Land der Wikinger und Seefahrer, der Bauern und Küstenfischer hat noch viel mehr zu bieten. Zu den Top Ten gehören das UNESCO Weltnaturerbe Wattenmeer, die Mittelalterstadt Ribe, der Künstlerort Skagen, der Rubjerg Knude Fyr und die Wanderdüne Råbjerg Mile.
Wo es am schönsten ist? Natürlich wird jeder seinen eigenen Lieblingsort finden. Mir persönlich hat es die Altstadt von Ribe mit ihren verwinkelten Gassen angetan. Und meine Lieblingsinsel ist Fanø, wo zwischen hübschen Reetdachhäusern alte Traditionen noch gelebt werden. Ein besonderer Naturgenuss ist der Blick vom Bulbjerg auf die unberührte Küstenlandschaft. Und nicht zuletzt schlendere ich gerne durch die Galerien in Lønstrup, wo Glaskünstler und Keramiker kreativ sind.
Gut geplant: Eine Recherchereise muss gründlich vorbereitet sein, damit man in der eingeplanten Zeit alle Sehenswürdigkeiten besichtigen und die wichtigen Fotos machen kann. Es hat sich für mich als sinnvoll herausgestellt, schon vor der Recherchetour eine grobe Gliederung für das Buch zu erstellen. Daraus entsteht eine Liste mit all den Highlights in jedem Ort, den ich besuchen werde, und den to-dos, die dort zu erledigen sind. Dazu gehört immer der Besuch im örtlichen Touristenbüro, das ich stets mit vielen wichtigen Infos und einem prall gefüllten Beutel voller Prospekte und Flyer verlasse. Am besten für das Buch sind jedoch die ungeplanten Momente: ein nettes Gespräch mit Künstler/innen oder Museumsmitarbeiter/innen, ein grandioser Ausblick, der die Zeit vergessen lässt, ein Wanderweg, der unpassierbar ist und zur letztlich besseren Alternativroute führt.
Medial unterwegs: Die digitalen Karten, die das Internet zur Verfügung stellt, oder Tools wie Streetview sind zuhause am Schreibtisch natürlich hilfreiche Werkzeuge. Wenn ich aber im Reisegebiet unterwegs bin, arbeite ich ganz old school. Ich orientiere mich anhand von gedruckten Karten, vertraue meinem Orientierungssinn oder der immer netten Auskunft von Passanten. So lernt man Land und Leute am besten kennen. Außerdem bekomme ich dabei wichtige Hinweise darauf, wie ich gemeinsam mit der Kartografie unsere Karten für den Reiseführer anlegen muss. Ein Highlight der MMV-Reiseführer sind die GPS-Touren. Bei acht Wanderungen und Radtouren war ich mit einem GPS-Gerät an der dänischen Nordseeküste unterwegs und habe die Tracks aufgezeichnet. Wenn man in Wald und Heide oder auf der Strandstraße unterwegs ist, sieht manches anders aus als auf der zu Hause vorbereiteten Tour-Skizze. Wenn Markierungen fehlen oder überwuchert sind, schlägt man schon mal den falschen Weg ein. Dann heißt es: zurückgehen bis zum falschen Abzweig und die richtige Route neu aufzeichnen. "Besser Du verläufst Dich, als der Leser", gab mir unser Geograph mit auf den Weg. Wie wahr! Für die Leser ist am Ende alles ganz easy. Mein Text im Buch sowie die Karte erklären, wo man unterwegs besonders aufmerksam bei Abzweigen sein muss. Und der GPS-Track, der im Verlag bearbeitet wurde und zum Download zur Verfügung steht, führt Wanderer und Radler sicher ans Ziel.